Brücke der Lügen

Erneutes Husarenstück der Ukrainer - Russland nimmt in Kauf, dass Reisende mit der Kerchbrücke untergehen

Brücke der Lügen

Erneutes Husarenstück der Ukrainer - Russland nimmt in Kauf, dass Reisende mit der Kerchbrücke untergehen


Die zweite Ohrfeige in 48 Stunden

Zwei Tage nach dem spektakulären Schlag gegen Russlands strategische Luftwaffe – der Operation Spinnennetz – folgt der nächste Angriff. Wieder trifft es ein Symbol. Wieder trifft es präzise. Und wieder spielt Russland den Unbeeindruckten.

Am 3. Juni 2025 um 4:44 Uhr detoniert eine massive Sprengladung unter der Krim-Brücke. Nicht durch Raketen. Sondern unter Wasser. Die Detonation trifft die Unterwasserstützen der südlichen Straßenfahrbahn. Das russische Verteidigungsministerium schweigt. Die Brücke wird kurzzeitig gesperrt, dann wieder für den Verkehr freigegeben. Keine große Sache, heißt es.

Doch wer Russland kennt, kennt Tschernobyl.
Und weiß: Wenn gesagt wird, es sei nichts passiert – ist es Zeit, genauer hinzusehen.


Still angesetzt, hart getroffen

4:44 Uhr.
Das Wasser liegt still. Dann steigt eine Druckwelle auf. Weißer Schaum.
Dann Rauch – nach vorn kippend, wie durch einen verschobenen Lastpunkt.

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Die Bewegung des Rauchs ist kein Nebeneffekt – sie zeigt, dass sich unterhalb der Struktur etwas gelöst hat. Die Bilder sprechen eine klare Sprache.

Die Detonation erfolgt exakt an jener Stelle, wo sich die Pfeilerbasis mit den massiven Schutzringen kreuzt – unterhalb der Wasserlinie, unterhalb jeder Beobachtung.

Marichka – leise, präzise, unerkannt

Inzwischen verdichten sich Hinweise, dass die ukrainische Operation möglicherweise durch eine hochentwickelte Seekampfdrohne vom Typ Marichka durchgeführt wurde. Dabei handelt es sich um ein unbemanntes Überwasserfahrzeug (USV – Unmanned Surface Vehicle) mit besonderen Eigenschaften:

  • Länge: ca. 6 Meter
  • Reichweite: bis zu 1.000 Kilometer
  • Einsatzprofil: mehrzweckfähig – u. a. als Sprengstoffträger oder zur Unterwasserplatzierung von Minen geeignet

Ein veröffentlichtes Vergleichsbild zeigt die Marichka-Drohne sowohl im Trainingseinsatz (in Gewässern, angehoben durch Tauchkräfte) als auch in einer technischen Darstellung, die Größenverhältnisse und Reichweite dokumentiert.

Diese Drohne ist so konstruiert, dass sie mit minimaler akustischer Signatur operieren kann – besonders leise, unauffällig, kaum detektierbar für klassische Sonarsysteme. Sie kann über große Distanzen gesteuert oder programmiert werden und könnte sich – langsam, zielgerichtet – der Brückenstruktur unter Wasser genähert haben.

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Wenn Technikmodule fliegen lernen

Später taucht ein Foto auf:
– Aufgerissener Asphalt.
– Verbogene Leitplanken.
– Ein orangefarbenes Bauteil, kantig, massiv.
– Zwei Männer, die daneben stehen – nicht erschrocken, sondern prüfend.

Bei dem Objekt könnte es sich um ein strukturelles Technikmodul handeln:

Ein Versorgungskasten oder ein Sensorgehäuse, wie sie regelmäßig entlang der Leitstruktur verbaut sind. Das Ding wurde aus dem Innern der Brücke katapultiert.

Andere Module – ähnlich geformt – sind an intakten Stellen der Brücke sichtbar.
Die Baureihe ist systematisch. Die Schäden sind gezielt.

Die lichte Höhe unter den Hauptbögen der Krim-Brücke beträgt 35 Meter – sie ist so konzipiert, dass Schiffe sicher darunter hindurchfahren können. Umso bemerkenswerter ist es, dass eine Unterwasserdetonation am Fuße eines Pfeilers dazu geführt hat, dass Technikmodule oben auf der Fahrbahn aus ihrer Verankerung gerissen wurden.

Allein dieser Effekt widerspricht der russischen Behauptung, die Brücke habe „kaum Schaden“ genommen. Wenn eine Explosion über 30 Meter Höhenunterschied hinweg bis in die Fahrbahnstruktur wirkt, dann ist nicht nur das Fundament betroffen – sondern die gesamte Tragsicherheit in Frage gestellt.


Ein derart präziser Angriff erfolgt nicht spontan. Vieles deutet darauf hin, dass der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU die Operation über mehrere Monate hinweg vorbereitet hat. Nach eigenen Angaben wurden 1.100 Kilogramm TNT über längere Zeit unterhalb der Wasserlinie an einem Pfeiler der Krim-Brücke angebracht.

Russland hat bislang keine detaillierten Informationen veröffentlicht und den Verkehr über die Brücke rasch wieder freigegeben – trotz bestätigter struktureller Schäden. Der SBU hingegen spricht von einer „faktischen Einsturzgefährdung“.

Ein Reich voller Sensoren – und blinder Flecken

Noch aufschlussreicher ist jedoch, was Russland nicht meldet. Eine geleakte militärische Übersicht zeigt, dass die Küsten- und Unterwasserregionen um die Krim mit mehreren hydroakustischen Sensorringen ausgestattet sind – darunter Systeme mit Reichweiten bis zu 300 Kilometern. Trotzdem wurde die Operation nicht erkannt. Das legt entweder operative Fehler nahe – oder eine bewusste Unterschätzung. Möglich ist auch, dass die eingesetzte Technologie so konstruiert war, dass sie unterhalb der Detektionsschwelle operieren konnte.


Vertuschung oder Stabilität?

Die Brücke steht. Doch stehen heißt nicht tragen.
Der Verkehr rollt – aus Gründen der Symbolik, nicht der Sicherheit.
Russland zeigt keine Schwäche. Nicht öffentlich.
Stattdessen: Schweigen, Ablenkung, Nebel.


„Faktisch ist die Brücke einsturzgefährdet.“ - SBU

Jetzt beginnt die Reisesaison der unerschrockenen Russen, die es sich auf der geklauten Krim gemütlich machen wollen. Sie alle müssen über das Nadelöhr ins geraubte Paradies. Und haben so wenige Informationen wie einst die Menschen von Tschernobyl bis tief nach Westeuropa. Wieder ist es Russland egal.

Die Brücke steht. Noch.
Eines Tages wird sie einstürzen – weil sie auf Lügen gebaut ist.
Sie ist das Symbol des russischen Imperialismus schlechthin.
Und die Ukrainer werden nicht ruhen, solange sie steht.
Erst wenn dieses Bauwerk der Demütigung in den Fluten verschwindet,
ist Gerechtigkeit wenigstens sichtbar geworden.

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