Das ist Faschismus im Schnelldurchlauf auf Speed.

Der amtierende US-Vizepräsident JD Vance setzt sich doch glatt ins Weiße Haus und moderiert ausgerechnet die „Charlie Kirk Show“ – als wäre das eine staatstragende Gedenkveranstaltung - und inszeniert den radikalen Polit-Influencer als Opfer, als Held, als Märtyrer.

Vance erklärt, er sei ja grundsätzlich dankbar für die Beileidsbekundungen vieler Demokraten und wünsche sich Einheit.
Aber: Diese könne es nur geben, wenn anerkannt werde, dass politisch motivierte Gewalt kein Problem beider Seiten sei, sondern primär das einer „mächtigen Minderheit am linken Rand“.

Es ist die klassische Goebbels-Logik im neuen Gewand:
Ein rechter Diskurs wird über Jahre radikalisiert.
Es kommt zu einer beliebigen Eskalation.
Und die Schuld wird den Linken zugeschoben.

Beobachter warnten bereits: Diese Rhetorik diene nicht der Aufarbeitung, sondern der Eskalation.
Sie schaffe den Vorwand, um demokratische Strukturen zu schwächen und politische Gegner zu delegitimieren – ein weiteres Signal für den autoritären Regierungsstil unter Trump.

Und es bleibt nicht bei Worten:
Stephen Miller, Trumps stellvertretender Stabschef, kündigt im selben Podcast an, man werde nun eine angebliche „linke Terrorbewegung“ mit den Mitteln des Staates zerschlagen. Natürlich unter anderem das klassische Feindbild der Rechten: Soros.

Charlie Kirk als Heiligen einer Bewegung zu erklären , der es nur um die freie Meinungsäußerung geht, ist Zynismus pur.
In Wahrheit ist das Gerede von „Meinungsfreiheit“ die neue Waffe der Rechten:
Nicht zur Verteidigung angeblich pluralistischer Debatten, sondern um ihr radikales Gedankengut zu normalisieren und das Sagbare nach rechts zu verschieben.
Auch Kirk ging es nie um den Austausch von Argumenten, sondern um Provokation. Seine Methode war die eines politischen Trolls.

Währenddessen ignoriert man, dass die allermeisten politischen Attentate der letzten Jahre von rechts kamen.
Und auch im Fall Kirk ist bislang nichts belegt, was auf ein linkes Netzwerk hindeutet, das diese Tat eines einzelnen Täters, noch dazu aus dem Maga-Umfeld ausgelöst hätte.
Selbst wenn er aus Liebe zu einer Transperson so gehandelt hätte – es ändert nichts am fortgesetzten Kampf der Rechten gegen andere Vorstellungen und die Gewaltverherrlichung im Trump-Lager, wo ein kongressstürmender Mob immer noch als „liebevoll“ verharmlost und alle Täter begnadigt werden.

Es geht Vance nicht um Aufklärung.
Es geht allein um Instrumentalisierung.
Die Tat wird zum Hebel, um alle Gegner mundtot zu machen, Strukturen zu zerschlagen, Macht zu sichern.

Charlie Kirk wird zum amerikanischen Reichstagsbrand.

Und nein – das ist kein rein amerikanisches Problem.
Im Frühjahr noch saß JD Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz und erklärte: Nicht Russland sei die größte Gefahr – sondern unsere Demokratien, weil sie die Meinungsfreiheit einschränkten.
Kurz darauf sprach er sich dann offen für die AfD aus.

Heute dürfen Menschen aus eben diesem Europa nicht mehr in die USA einreisen, wenn sie sich kritisch zu Kirk geäußert haben.
In den USA selbst verlieren Menschen ihren Job – wegen eines Kommentars über einen Provokateur.

Was früher als autoritäres Alarmzeichen gegolten hätte, gilt jetzt als Regierungsagenda.
Das ist kein “Debattenklima”.
Das ist ein autoritäres System im Aufbau.

Und was dort sichtbar wird, passiert hier längst im Schatten:
Gendersternchen werden zur terroristischen Bedrohung erklärt.
Klimaschutz wird als Zerstörungsmacht inszeniert.
Arme, Geflüchtete, Linke – systematisch zu Staatsfeinden hochstilisiert.

Der Trump-Virus wirkt längst global:
Er macht aus Weiß Schwarz.
Aus den Ukrainern die Kriegstreiber.
Aus Putin den Retter.
Aus Selenskyj den Kriegsverbrecher.

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