Ganz ohne Zaubertrank: Die Ukrainer, der Stachel im Fleische Putins

Es ist nicht nur das Militär. Nicht nur der Geheimdienst. Nicht nur der Präsident im Oliv-T-Shirt. Es ist das ganze Volk. Ein Best-of der ukrainischen Heldentaten.

Ganz ohne Zaubertrank: Die Ukrainer, der Stachel im Fleische Putins

Es ist nicht nur das Militär.
Es ist nicht nur der Geheimdienst.
Es ist nicht nur der Präsident im Oliv-T-Shirt.

Es ist das ganze Volk.
Als sei ihnen ein Gen eingeschrieben – das Asterix-Gen.
Unbeugsam, witzig, mutig.
Und dabei völlig ohne Zaubertrank.


Es begann mit bloßen Händen

Am 24. Februar 2022 rollten die ersten russischen Panzer in die Ukraine.
Sie dachten, sie würden mit Blumen begrüßt.
Stattdessen stießen sie auf Menschen jeden Alters. Auf alte Mütterchen. Auf Kinder.
Sie hatten keine Waffen – sondern Zorn in den Augen, ihre Wut im Mund, mit ausgestreckten Armen hielten sie unerschrocken die Panzer auf.
Babuschkas befüllten Molotow-Cocktails, die Mutigen warfen sie.
„Dreht um!“, schrien sie ihnen entgegen.
Und manche Panzer taten es tatsächlich, weil sie nicht mehr weiterkamen oder drohten zu brennen, denn die Ukrainer hatten ganz schnell raus, wo die Stahlungetüme ihre wunden Stellen haben.


Dann kamen die Traktoren

Die Ukraine, die Kornkammer der Welt, hat vor allem eines: viele Traktoren.
Und da nun die russischen Panzer kein Ende nahmen, wurden sie kurzerhand abgeschleppt, sobald sich die Gelegenheit bot.
Mit rostigen Traktoren, die plötzlich zu Symbolen wurden.
Die Welt lachte. Und begriff langsam:
Dies ist ein Volk, das sich nicht besetzen lässt.
Nicht psychologisch. Nicht strategisch. Nicht einmal propagandistisch.


Der Krieg wurde zur Bühne – und zur Schule

TikTok zeigte junge Ukrainer:innen in zerschossenen Städten,
die zwischen Ruinen tanzen, helfen, kämpfen, leben.
Jede Schulklasse wurde zur Verteidigungseinheit.
Jede Oma zur Überlebensexpertin.
Und selbst der Weltstar der Kunst kam in das Kriegsland und hinterließ seine Spuren, die manchmal dann wieder zu Briefmarken wurde.


Jede Katze wurde zur Kriegsreporterin mit GoPro am Hals.
Und selbst die Minensuche verlor durch den wohl niedlichsten Spürhund
der Welt all seine Schwere und Grausamkeit.


Patron wurde zum Social Media Star.

Mit einem Lächeln in der Faust

Der Humor der Ukrainer war von Anfang an mehr als Ablenkung.
Er war Überlebensstrategie.
Ein Werkzeug, um das Unaussprechliche erträglich – und das Unbesiegbare lächerlich zu machen.

Während russische Propaganda sich in martialischen Posen verrannte,
machten die Ukrainer das, was ihnen am besten liegt:
Sie lachten zurück.
Mit Verstand. Mit Spott. Mit Stil.

Ein Meme jagte das andere und die ersten Sonder-Briefmarken zeigten
der Welt, dass die Ukraine zwar zu wenig Waffen und Soldaten hatte,
aber mit Humor den Feind tief in seinem Inneren treffen konnte.


Jede Heldentat wurde aufs Genüsslichste gefeiert. Wie dieser Soldat:
Das ist keine Photoshopmontage – sondern Realität.
Auch sie wurde zur Briefmarke.
Und zur Botschaft an die Welt:
„Russisches Kriegsschiff, f... off.“

Husarenstücke mit echter Schlagkraft

Als alle dachten, die Ukraine müsste aber nun bald schon kapitulieren,
versenkte sie die Moskwa – Putins Vorzeigekreuzer.
Erst zeigten ihm die Soldaten auf der Schlangeninsel den Stinkefinger, nun versank sie tatsächlich im Schwarzen Meer, obwohl die Ukrainer
noch nicht einmal über Marineeinheiten verfügten. Die Memes im Netz überschlugen sich regelrecht. Hohn trifft Supermacht nicht nur an der Front, sondern gleich noch einmal ins Herz.


Kertsch – Dreifach erschüttert

Sie war Putins Symbol für Besitz.
Ein Milliardenbau über die Meerenge von Kertsch, errichtet nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim.
Vier Spuren Stolz. Zwei Schienen Größenwahn.

Doch dann:
2022 – eine Explosion. Die Fahrbahn kracht.


Dieser Schlag war dermaßen spektakulär, ja, da musste es erneut eine geben, eine Briefmarke:

2023 – der nächste Schlag. Wieder Reparaturen.


2025 – heute, am 3. Juni 2025, der bislang raffinierteste Angriff:


Unter Wasser, in den Pfeilern, über Monate vorbereitet.
Der SBU lässt 1.100 kg TNT detonieren.
Russland gibt sie nach wenigen Stunden wieder für den Verkehr frei.
Aber Kyjiw nennt sie „faktisch einsturzgefährdet“.
Ahnungslose Russen rollen jetzt über sie,
"Putin sieht keine Gefahr".
Wie einst die Apparatschiks bei Tschernobyl.


Spinnennetz – Der Tag, an dem Bomber fielen

  1. Juni 2025.
    Nur 48 Stunden vor der Explosion an der Kerchbrücke.
    Ein Tag, der in russischen Militärarchiven wohl ausgegraut wird.
    Denn was da geschah, entzieht sich jeder Ordnung und ist so spektakulär, dass dieser Coup aus einem James Bond stammen könnte.

41 Flugzeuge zerstört oder beschädigt.
Darunter: Tu-95, Tu-160, Tu-22M3 – Moskaus strategische Fernbomber.
Und ein A-50-Aufklärer.
Ein Arm der Luftwaffe – abgeschnitten.
Mitten in Russland.

Die Tarnung?
Holzhütten mit Antennenattrappen.
Darunter: Drohnen.
Die Operation hieß „Spinnennetz“
und ließ die russische Luftverteidigung alt aussehen.


Jeder kann inzwischen die Ukraine Nationalhymne mitsummen

Natürlich gibt es die eingefleischten Gegner, die humorlos gehässig zum Angreifer halten und in dem Land, in dem noch nicht einmal ein einziger Nazi im Parlament sitzt, nur Nazis zu sehen. Selbst in Präsident Selenskyj, dessen jüdische Familie im Holocaust von den echten Nazis ermordet wurden.

Nein, Krieg ist kein Witz, und Lachen hilft nicht immer, und doch:
Dieses Volk ist nicht nur über die Maßen mutig, es ist auch kreativ und macht das Unmögliche möglich, so dass sie alle Experten Lügen straft, die 2022 noch dachten, in ein paar Tagen ist Putin in Kyjiw.
Denkste! Und das hat nicht zuletzt mit einem Präsidenten zu tun, der den besorgten Führern der Welt im Februar entgegenrief:

Ich braucht Munition, keine Mitfahrgelegenheit.