🥔🥚 „Runde Sache“ – wenn Autokraten an Kartoffeln und Eiern scheitern

Putin hat keine Kartoffeln mehr, Trump keine Eier. Was banal klingt, zeigt: Autokraten könnten an ihrer eigenen Vorratskammer scheitern – nicht an Ideologie.

🥔🥚 „Runde Sache“ – wenn Autokraten an Kartoffeln und Eiern scheitern

Eine Glosse ĂĽber Knollen, FrĂĽhstĂĽck und den Kollaps der Versorgung als Lackmustest der Macht

Putin hat keine Kartoffeln mehr.
Trump keine Eier.
Und plötzlich beginnt Weltpolitik dort, wo man sie nicht vermutet: am Küchentisch.

Russlands Kartoffelkrise ist kein Ernteproblem.
Sie ist ein Systemproblem mit langer Wurzel.
Schon Peter der Große schleppte die Knolle aus dem Westen ins Zarenreich – mit Fortschrittsfantasien im Gepäck. Die Bauern dankten es ihm mit Misstrauen und Aufständen. Der Begriff „Kartoffelunruhen“ steht bis heute für das, was passiert, wenn Autokraten zivilisatorische Symbole gegen den Willen des Volkes pflanzen.

Später destillierte man das Problem einfach weg:
Aus der Knolle wurde Wodka.
Ein Volk, das sich nicht nähren wollte, ließ sich wenigstens betäuben. Der sowjetische Staat kassierte mit – und die Männer starben halt früher. Eine Art Selbstvernichtung auf Staatsrechnung. Mit eingebauter Sollbruchstelle für aufmüpfige Russen – errechnet mit dem Refraktometer.


Heute hadert der neue Zar Putin wieder mit der Knolle – diesmal als Bittsteller.
Die Felder sind leer, die Bauern an der Front oder geflohen, das Klima trocken, die Maschinen geplündert. Aushelfen soll nun Belarus, der kleine Bruder im Freiluftmuseum des Scheiterns – und Modell dessen, was der Ukraine blüht, wenn sie verliert.

Denn Russland stiehlt nicht nur Land.
Sondern auch Kartoffeln – in dem Land, das es seit Jahren ausbluten lässt: in der Ukraine.

Trotz unaufhörlichen Beschusses bringen die Ukrainer es noch immer fertig, ihre verminten Felder zu bestellen. Wo Putin Zugriff hat, wird die Kartoffel zur Kriegsbeute – genau wie früher der ukrainische Weizen oder das ukrainische Leben.

Damals, unter Stalin, war es der Holodomor – ein vorsätzlicher Genozid durch Hunger.
Heute ist es ein doppelter Genozid, mit blutigem Krieg obendrauf.

Russland verleibt sich nicht nur Menschen, sondern auch die Fruchtbarkeit ukrainischen Bodens ein. Wenn die Ukraine verliert, wird sie zu einem zweiten Belarus: Kartoffeln, Soldaten, Waffen – alle Güterzüge führen nach Moskau.


Währenddessen feiert sich US-Präsident Donald Trump für angeblich sinkende Eierpreise – obwohl viele Amerikaner zu Ostern nur noch Pappmaché bemalten.
Im Wahlkampf schob er alles Biden in die Schuhe – bis heute. Die Vogelgrippe? Fake News.

Er, der selbsternannte Retter des amerikanischen Frühstücks, gewann mehr oder weniger mit der Eierlüge – und verliert jetzt still und leise das Vertrauen seiner treuesten Wählerinnen.

Was für Trump ein PR-Gag war, ist für Amerika Realität.
Kaum ein Land hat das Frühstücksei so zum Kult erhoben wie die USA. Und so wird das Ei – klein, rund, unscheinbar – zur politischen Sollbruchstelle.
Wenn die „US Moms“ die Eier liegen lassen und zu billigeren Cornflakes greifen, beginnt der Niedergang.


Putin hat Panzer – aber keine Kartoffeln.
Trump hat Parolen – aber keine Eier.

Beide machen auf dicke Hose.
Fragt sich nur: Wie lange noch?


Denn eins eint die beiden noch:
die Leugnung des menschengemachten Klimawandels.

Während es in den USA heißt: „Drill, baby, drill“, brennt Russland in der Ukraine nicht nur Felder nieder – sondern erstickt weltweit jede Form ökologischer Vernunft mit seiner Propaganda.

In Putins Welt gibt es keinen Klimawandel.
Nur westliche Lügen. Öl, Gas, Uran – das ist seine Religion. Und sein Geschäftsmodell.

Russland hat nichts anderes.
Kein Silicon Valley. Keine stabile Landwirtschaft. Keinen Plan B.

Statt sein riesiges Land fruchtbar zu machen, hat Putin auf Klimakiller gesetzt – auf Kosten der Welt.
Fiele Öl und Gas weg, wäre Russland blank. Und jetzt fehlen auch noch die Kartoffeln.
FĂĽr den Wodka. FĂĽr ein System, das ohne Alkoholrausch nicht zu ertragen ist.

Dass Russlands Kriege die Natur vergiften und die Welt ins fossile Elend zurückbomben, gilt bei Putin-Verehrern als lässliche Sünde. Wird sogar beklatscht.


Nur zu Hause eckt der große Stratege an – und kitzelt am Unmut des russischen Bärenvolks.
Das kommt davon, wenn ein Regime nicht wie das Eichhörnchen denkt – das sich langsam und mühsam, da vorausschauend ernährt.

Russland ist kein Eichhörnchen. Russland ist ein Raubtier.
Es frisst, was es kriegt. Und zieht weiter, wenn nichts mehr da ist.


Vielleicht scheitert die Autokratie hĂĽben wie drĂĽben nicht an Opposition oder Diplomatie.
Vielleicht scheitert sie einfach an der Vorratskammer.

Runde Sache, das.

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