Bunkerschule gegen Drohnenkrieg

Bunkerschule gegen Drohnenkrieg

Oder: Was Pastor Kai Feller tut, während Trump und die NATO die Ukraine für weitere 50 Tage zum Abschuss freigibt

Cherson, Süd-Ukraine. Die Kinder dieser Stadt haben seit drei Jahren keinen normalen Unterricht mehr. Kein Klassenzimmer. Kein Pausenklingeln. Nur Online-Unterricht.

Kein Schulhof. Nur Sirenen. Nur Drohnen. Nur Fluchtwege. Seit drei Jahren. Eine unvorstellbare Zeit, zumal verglichen mit unseren Corona-Regeln, in denen deutsche Kinder für wenige Wochen keinen Präsenzunterricht hatten. Die Eltern dieser deutschen Kinder klagen noch heute über ein langanhaltendes Trauma, was diese wenigen Wochen ausgeklöst hätten.

Und doch beginnt in Cherson im Herbst nach den Sommerferien endlich ein neues Schuljahr. Mit Präsenzunterricht. Unter der Erde.

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Was wie eine dystopische Szene aus einem Film klingt, ist das Werk der Fellas for Europe – einer Initiative, der sich der lutherische Pastor Kai Feller aus Schleswig-Holstein angeschlossen hat. Er hat, gemeinsam mit Partnern vor Ort, in Cherson einen Bunker in eine Schule umgebaut, sie bietet sogar einen Internatsbetrieb an.

Und nein, dies ist kein Projekt der Hoffnung, sondern eines des puren Überlebens.
Denn: In Cherson sprechen die Menschen längst von einer „menschlichen Safari“. Russische Drohnen kreisen stundenlang über den Straßen, warten auf Bewegung. Und schlagen dann zu. In Autos. In Kleinbusse. In Krankenhäuser. In Kindergesichter.


Ein Pastor, der dort hingeht, wo andere wegsehen

Kai Feller kennt diese Realität. Er war dort, mehrfach.

Er weiß, was es heißt, um 4:30 Uhr von Sirenen geweckt zu werden – nicht nur an der „echten“ Front, sondern in der angeblich vom Krieg verschonten westukrainischen Stadt Lwiw, in die manch deutscher Politiker gerne ukrainische Flüchtlinge zurückschicken möchte. Auf der letzten Fahrt nach Cherson übernachtete Feller dort, als 350 Meter von ihm entfernt eine Drohne einschlug.

In Cherson, der Stadt, die bereits von den Russen eingenommen war und die von der ukrainischen Armee wieder befreit werden konnte, staunt der Pfarrer über die Resilienz der Menschen. Sie wüssten bereits, was es heißt, von Russland okkupiert zu sein. Deshalb halten sie stand: Täglich erledigen sie alles, was getan werden muss, bis 15 Uhr, ab 20 Uhr ist dann jeden Abend Sperrstunde. Diese Menschen versuchen mit aller Kraft, Normalität zu simulieren, während der Tod über ihren Köpfen kreist.

Und Kai Feller weiß, dass es keine Luftabwehr ist, die wirklich schützt – sondern nur ein Ende der russischen Angriffe.

„Russland hat keinen militärischen Vorteil davon, kleine Kinder oder Alte zu töten. Es ist reiner Staatsterrorismus. Und der wird nur enden, wenn Russland militärisch besiegt wird.“
— Kai Feller, Pastor und Unterstützer von Fellas for Europe
Pastor Feller zur Lage in Cherson: “Eine menschliche Safari”
Der deutsche Pastor Kai Feller hilft Schulen in der Ukraine aufzubauen. Er schildert die täglichen Drohnenangriffe der Russen.

Und was macht der Westen? Er zögert. Rechnet. Verkündet unmoralische Ultimaten – und feiert sich dafür.

Donald Trump hat gestern (14. Juli) vermeintlich neue Unterstützung für die Ukraine angekündigt: Die NATO solle Waffen liefern – aber Europa zahlen, damit Amerika mit dem Krieg nun auch noch verdient. Ein Land, das einst das Budapester Memorandum unterzeichnet hat, damit die Ukrainer ihre Atomwaffen aufgeben. Die USA wollten sie schützen, sollte das Land überfallen werden.

Außerdem stellte Trump Russland ein Ultimatum von 50 Tagen: Entweder einigt man sich auf einen Waffenstillstand – oder es hagelt 100 % Strafzölle für Drittstaaten, die weiter mit Russland handeln.

Klingt nach Druck. Ist aber ein Geschenk.
Denn was tun Autokraten mit 50 Tagen Aufschub?
Richtig: Töten. Weiter. Und gezielter denn je.

Die Ukraine, sagt Feller, braucht aber nicht nur Luftabwehr – sondern Abstandswaffen und die Fähigkeit, Drohnenfabriken und Raketendepots in Russland selbst zu zerstören.
Genau da weigert sich auch Deutschland weiterhin zu liefern.


Was wir liefern können: Aufmerksamkeit. Solidarität. Geld. Jetzt.

Während westliche Regierungen diplomatisch auf Zeit spielen, bauen Ukrainer mit internationalen Spenden eine Schule in einem Bunker.

Eine Schule – für Kinder, die gelernt haben, sich totzustellen, wenn der Himmel summt.
Für Kinder, die nachts ins Bett gehen und nicht wissen, ob sie am nächsten Tag noch leben. Seit dreieinhalb Jahren.
Eine Schule – für eine Generation, die vom freien Europa nicht nur aufmunternde Worte braucht, sondern knallharte Taten.

Die Initiative Fellas for Europe und Kai Feller beweisen: Hilfe ist möglich. Und nötig. Jetzt.
Nicht erst nach Ultimaten. Nicht erst nach Friedenskonferenzen. Nicht erst nach dem nächsten G7-Foto.

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@FellerKai und seine Landeskirche haben erneut für das Kinderzentrum in Cherson gespendet. Sie ist die mit Abstand größte einzelne Spenderin des Vereins Fellas for Europe. Die Spende wird nun für den Bau einer unterirdischen Turnhalle verwendet.
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➞ [Hier geht’s zur Initiative Fellas for Europe https://x.com/fellas4europe]
Spendenkonto: Hilfe für Zivilisten in der Ukraine für ein freies Europa!
IBAN: DE89 8306 5408 0005 3206 40 (kostenfrei)
https://paypal.me/fellas4europe (Gebühren!)

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