Friedensblubb und Feigheit

Wie ein Land den Ernstfall verweigert
Berlin, wir haben ein Problem.
Ach was – wir haben Systemversagen.
Es sitzt nicht nur in Parteizentralen. Es sitzt in Redaktionen, NGOs, Gremien.
In den Reflexen eines Landes, das lieber über faule Bürgergeldempfänger und Gratispazifismus diskutiert,
während die Ukraine täglich grausamer von Putins Todesschwadronen überzogen wird.
Da verfasst eine Gruppe aus der Regierungspartei SPD ein „Manifest“,
das dem Kriegsverbrecher Putin erneut die Hand reichen will.
Diskutieren – während er Städte ausradiert, Kinder deportiert und gezielt Zivilisten auslöscht.
Diskutieren – als wäre dieser Krieg ein Missverständnis,
wie Trumps Bild zweier zankender Kinder im Park,
die man jetzt bitte mal in den Stuhlkreis holt, um ihnen zu erklären, wie man seine Emotionen zügelt.
Das Irrsinnige daran:
Diese Gratisfriedens-Propagandisten werden gehört.
Sie bekommen Reichweite, Sendezeit, Talkshoweinladungen.
Unsereins schafft es nicht einmal, eine Petition zu veröffentlichen –
weil das Kleingedruckte gegen uns steht.
Obwohl wir nichts fordern, was nicht längst geltendes deutsches Recht ist.
Aber der Reihe nach:
Das Manifest der Verantwortungslosen
Die SPD veröffentlicht ein sogenanntes Manifest.
Darin fordern Altgediente wie Rolf Mützenich, Ralf Stegner und Hans Eichel: Gespräche mit Russland.
Nicht etwa Sanktionen. Nicht Konsequenz. Nicht Abschreckung.
Gespräche – mit einem Regime, das seit über drei Jahren ein Land vernichtet,
das täglich Raketen auf Krankenhäuser feuert
und Menschen auslöscht, weil sie Ukrainer sind.
Es ist das Manifest einer moralisch bankrotten Politikergeneration,
die ihre Verantwortung in Watte wickelt, statt sie einzugestehen.
Und die vor allem niemals zur Rechenschaft gezogen wurde.
Denn sie hat Putin mit Nord Stream groß gemacht –
und nun tut sie nicht nur so, als habe sie mit all dem nichts zu tun,
sondern glaubt ernsthaft, man könne Putin mit Worten überzeugen.
Statt Rücktritt: wohlfeile Worte.
Statt Aufarbeitung: Appeasement.
Ein Brandbrief – und seine Zensur
@BineAlarm und ich haben einen Brandbrief veröffentlicht – auf Campact.
Unsere Petition fordert: die Verteidigung der Ukraine. Die Stärkung Europas.
Wir wollten laut sein. Denn wenn Kyjiw fällt, sind wir die Nächsten.
Viele von euch haben unterschrieben –
weil es in unserem Land brennt,
weil wir aus der Zivilgesellschaft nicht mehr zuschauen wollen,
sondern Alarm schlagen.
Am Nachmittag wurde der Text von Campact zurückgezogen.
Die Begründung:
Man befürworte Waffenlieferungen an die Ukraine.
Ja, man sei auch bestürzt über Putins Angriffskrieg.
Aber die Forderung nach Wiedereinführung der Wehrpflicht widerspreche den Grundpositionen.
What?!
Wir fordern keine unmoralischen Dinge.
Wir fordern nichts, was dem Grundgesetz widerspricht.
Wir fordern die Wiederaufnahme der Wehrpflicht –
eines Instruments, das nie abgeschafft, sondern nur ausgesetzt wurde.
Weil Verteidigung mehr ist als ein Statement.
Weil Freiheit ohne Schutz nicht existiert.
Ein strukturelles Ducken
Was hier passiert, ist kein Einzelfall.
Es ist ein System, das sich selbst blockiert.
Das glaubt, moralisch überlegen zu sein –
und dabei jede Wehrhaftigkeit auf dem Altar der Selbstberuhigung opfert.
Wir stehen auf – weil andere es nicht mehr können
Meine Worte richten sich nicht speziell gegen Campact.
Sondern gegen ein System, das in sich verrottet ist.
Ein System, das Appeasement salonfähig macht, solange es sich gut anhört.
Ein System, das lieber „Friedensverhandlungen“ mit Kriegsverbrechern führt,
als die eigene Verteidigungsbereitschaft auch nur auszusprechen.
Ein System, das sich wegduckt –
während andere für uns sterben.
Wir ducken uns nicht.
Wir schreiben. Wir fordern. Wir stehen auf.
Denn wer die Ukraine aufgibt,
hat auch Europa aufgegeben –
und irgendwann sich selbst.
Ihr wollt unseren Brandbrief nicht veröffentlichen?
Hier ist er:
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